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Mit Kindern auf den Kanaren - Gran Canaria

Viele denken bei Gran Canaria als erstes an die Bilder der endlosen Dünen von Maspalomas, schließlich sind diese auch das meistfotografierte Motiv der Insel. Und so schön die Dünen auch sind, erschreckenderweise sehen viele Gran Canaria Urlauber wirklich nicht viel mehr von dieser Insel, die so fantastische Naturlandschaften bietet. Und dazu noch die schönte Großstadt der Kanaren mit der Copacabana Europas. 

Gran Canaria sollte definitiv nicht unterschätzt werden, die Insel ist perfekt für einen Familienurlaub zwischen Strand, Stadt und viel, viel Natur!

In unserer Serie geht es ja auch darum, die einzelnen Inseln zu vergleichen, die Besonderheiten zu zeigen, aber auch Ähnlichkeiten. Was das Klima, den Tourismus und auch die landschaftlichen Gegebenheiten angeht, ist Gran Canaria unserer Meinung nach in Vielem mit Teneriffa vergleichbar. Die hohen Berge im Inselinneren, der grüne, niederschlagsreichere Norden und die trockenen Strände im Süden (und dort ebenso die großen, zugebauten Touristenzentren). Und doch, Ihr ahnt es, ist Gran Canaria natürlich auch ganz anders als Teneriffa. :)

Die Landschaft ist lieblicher und weniger schroff, aber trotzdem spektakulär, das Inselinnere ist besiedelt und erschlossen, es gibt Landwirtschaft und wunderschöne Bergdörfer. Aber lest selbst: 

Basics

Gran Canaria ist zwar nur die drittgrößte der kanarischen Inseln nach Teneriffa und Fuerteventura, aber trotzdem die Insel, die namensgebend für die gesamte Inselgruppe war. Gran Canaria ist nahezu rund und hat einen Durchmesser von nur 50 km. Das klingt erstmal wenig, da das Inselinnere aber doch recht bergig ist (bis knapp 2000 Meter hoch!), sind die Wege über die Insel nicht so kurz, wie man vielleicht vermuten würde.

Klima

Ähnlich wie auf Teneriffa teilen die Berge Gran Canaria in verschiedene Klimazonen. Der Norden ist deutlich niederschlagsreicher und daher grüner, der Süden trockener mit deutlich mehr Sonnenstunden. Unser Urlaubsort Puerto de Mogan (auch Klein-Venedig genannt, sehr niedlich) hat im übrigen ein von der UNESCO ausgezeichnetes Mikroklima, angeblich eines der besten der Welt. Na dann… J

Sehenswertes

Las Palmas de Gran Canaria: Die Hauptstadt der Kanaren bietet eine sehr hübsche Altstadt, die Vegueta. Es gibt ein Columbus Museum, schöne Plazas und eine tolle Einkaufsstraße zum bummeln und mit sehr netten Tapas Bars. Und natürlich eine lohnenswerte Markthalle, wie sich das für spanische Städte gehört. Und, das Schmuckstück von Las Palmas, der wunderschöne Stadtstrand Playa de Las Canteras (siehe "Strände").

Tejeda: Gran Canarias Inselinneres ist, wie auch auf den anderen kanarischen Inseln, von den Berglandschaften erloschener Vulkane geprägt. Hier zeigt sich Gran Canaria aber deutlich lieblicher als Teneriffa (und als Lanzarote oder Fuerteventura sowieso). Es finden sich viele grüne Täler in den Bergen, Landwirtschaft und pittoreske Bergdörfer. Wie z.B. Tejeda, das Mandeldorf. Rund um Tejeda wachsen Mandelbäume, die während unseres Besuchs im Januar herrlich blühten.  Tejeda liegt auf 1000 m Höhe, das Dorf mit seinen weißen Häusern liegt terrassenförmig  am Berghang, spektakulär umrahmt von zwei hohen Felsformationen. Das Tejeda schon zum schönsten Dorf Spaniens gewählt wurde, überrascht nicht wirklich. Das andere Highlight Tejedas neben der spektakulären Optik sind Mandeln in jeglicher Form. Köstliche Mandelkekse, Pralinen, Mandelkuchen, Mandelmus, Marzipan, Mandellikör…. Wer Mandeln mag, kann ich Tejeda schwelgen!

Steilküste / Mirador del Balcón: An der Westküste schlängelt sich zwischen La Aldea de San Nicolas bis nach Agaeta Gran Canarias Panoramastraße. Am Aussichtpunkt Mirador del Balcón hat man einen grandiosen Blick auf die beeindruckende Steilküste, die über Millionen Jahre von Wind und Wellen aus dem Vulkangestein geformt wurde. Die Straße schlängelt sich im Verlauf spektakulär an der Felswand entlang. Wieder einer dieser Orte, wo man versteht, weshalb die Kanaren „das Hawaii Europas“ heißen.

Barranco de la Aldea / Artenara: Eine spektakuläre Straße schlängelt sich durch einen tiefen Canyon, vorbei an Stauseen, Orangenbäumen und einen Höhlendorf bis nach Artenara, den höchstgelegenen Inseldorf. Hier leben noch einige Einwohner in traditionellen Höhlenwohnungen, die in den Fels geschlagen sind. Vor diesen Wohnungen sind oft Fassadenvorbauten, so dass man gar nicht direkt erkennt, dass es sich um Höhlenwohnungen handelt. Empfehlenswert ist der Aussichtspunkt am Restaurant La Cilla. Essen und Service sind nicht so der Hit, die Aussicht ist aber einmalig. Auch der Mirador de Unamuno bietet einen fantastischen Weitblick.

Valle de Agaete: ein wunderschönes Tal, das sich auf 9 km Länge vom Meer bis auf 1000 m Höhe erhebt. Hier wachsen nicht nur Avocados, Orangen, Mangos oder Papayas, hier wächst auch Europas einziger Kaffee, den man natürlich auch in Agaete kosten kann.

Bauernmarkt in Teror: Leider haben wir es zeitlich nicht zum sonntäglichen Bauernmarkt in Teror geschafft. Nicht nur der Markt, der ganze Wallfahrtsort Teror muss sehr sehenswert sein, das „kanarische Lourdes“, mit einer Wallfahrtsbasilika und einer schönen Altstadt. Man muss ja auch noch Ziele für das nächste Mal haben. ;)

Strände

Dünen von Maspalomas: Für viele der Inbegriff von Gran Canaria (was der Insel aber natürlich nicht gerecht wird!). Strand, soweit das Auge reicht. Wanderdünen, bis

40 m hoch, 8 km lang, 25 km2 groß. Wirklich traumhaft schön und sehenswert. Die

Dünen stehen unter Naturschutz und bieten Lebensraum für eine ganz besondere Tier- und Pflanzenwelt.

Man kann durch die Dünen wandern und Kinder können herrlich toben, man sollte jedoch unbedingt die abgesperrten Bereiche respektieren. In den Dünen findet sich im Übrigen auch der einzige offizielle FKK Bereich der Insel.

 

Generell sind die Strände an der Südspitze schon wirklich toll, feinsandig und schier unendlich. Man kann stundenlang am Strand wandern. Uns persönlich ist die Küste dort zu zugebaut, aber die Strände sind dort natürlich gerade mit Kindern ein Traum.

Playa de las Canteras: Der 2 km lange, goldene Stadtstrand von Las Palmas wird oft als „Copacabana Europas“ bezeichnet, als schönster Stadtstrand Europas, einer der schönsten der Welt…. Superlative lassen sich viele finden. Unbestritten ist es wirklich ein traumhaft schöner Strand in einer weiten geschwungenen Bucht, umgeben von Hügeln. Eine wunderschöne ellenlange Promenade zum flanieren, Cortato oder Sundowner trinken, Essen gehen oder einfach mit dem Kinderwagen schieben. Natürlich finden sich auch hier ein paar Touristen, wir sind schließlich auf Gran Canaria. Aber im Wesentlichen gehört der Strand den Canarios, den Einwohnern von Las Palmas, die hier ihre freie Zeit mit Baden, Sonnenbaden oder Sport genießen, an der Promenade joggen oder einfach ihren Feierabend verbringen. Eine wunderbar lebendige und authentische Atmosphäre.

Aktivitäten

Windsurfen: Wie auf nahezu allen kanarischen Inseln bietet auch Gran Canaria gute Möglichkeiten für Wassersportler. Nicht umsonst ist ja auch der deutsche Windsurfweltmeister Philip Köster auf Gran Canaria aufgewachsen. Am besten Windsurfen lässt sich im Osten der Insel vor Pozo Izquierdo.

Wandern: Gran Canaria ist prädestiniert zum Wandern, auch durch sein mildes Klima. Die Bergwelt in der Inselmitte bietet unzählige tolle Wanderstrecken. 

Ein „Klassiker“ und dazu noch eine kurze, einfache Wanderung, die man auch gut mit Kids bewältigen kann, ist die Wanderung von El Sao zum Höhlendorf El Hornillo entlang einer Schlucht inmitten wunderschöner Natur.

Whalewatching und Delfintouren: Vor der Küste Gran Canarias tummeln sich reichlich Wale und Delfine, die man per Bootausflug z.B. ab Puerto Rico sichten kann. Ein Highlight für Groß und Klein! 

Unsere Lieblingsorte

Definitiv: die Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria. Wir sind ein gleich mehrmals

von unserer Unterkunft in Puerto de Mogan nach Las Palmas gedüst, weil wir uns so in die Stadt verliebt hatten. Dank der gut ausgebauten Küstenautobahn ging das zum Glück flott. Hier hätten wir uns am liebsten gleich ein dauerhaftes Winterlager aufgeschlagen. :)

Aber auch unseren Urlaubsort Puerto de Mogan würden wir jederzeit empfehlen: das herrliche Klima, sonnig und windgeschützt, die niedlichen bunten Gassen rund um den Hafen, dem kleinen Strand.... Zwar auch ein Ort, der heute nur noch auf Touristen ausgerichtet ist, aber dabei viel, viel kleiner und charmanter als die Bettenburgen ganz im Süden. 

Fazit

Auch wenn viele bei Gran Canaria an Strände und Dünen denken, hat uns am meisten die Natur der Insel überzeugt. Ob schöne Bergdörfer, fruchtbare Täler oder zahllose Wanderstrecken, das ist das, was Gran Canaria für uns besonders macht. Die Strände im Süden, vor allem die Dünen von Maspalomas sind ohne Frage beeindruckend, der Massentourismus und die architektonischen Bausünden aus den 60er und 70er Jahren aber leider zum Teil auch, ähnlich wie auf Teneriffa.

Aber diese Orte des Massentourismus machen nur einen wirklich kleinen Teil der Insel aus. Gran Canaria bietet auch wunderbare Urlaubsorte abseits des Trubels, inmitten der Natur oder an ruhigeren Küstenabschnitten. Und für reine Strandferien ist die Insel eigentlich auch viel zu schade. Wir waren leider bisher nur eine Woche da, in der wir aber extrem viel unterwegs waren. Und haben trotzdem noch eine furchtbar lange Liste für das nächste Mal! :)



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