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Unsere Frankreich Highlights - Südfrankreich / Mittelmeerküste

Hach, Frankreich...

Wir haben uns von Frankreich-Skeptikern in den letzten Jahren zu absoluten Frankreich Fans entwickelt. Drei Mal waren wir nun schon mit den Kids in Frankreich unterwegs. Immer im Wohnmobil und immer total begeistert.

Frankreich ist einfach unglaublich vielfältig: 

Eingerahmt von Gebirgen im Westen und Osten. Die Wellen und weiten Strände des Atlantik, die Plantsch-Temperaturen am Mittelmeer und die raue Küste am Kanal. Burgen und Schlösser. Fachwerkhäuser im Elsass, Bäderarchitektur im Baskenland und pittoreske südfranzösische Orte an der Cote d'Azur. Ein Paradies für Outdoorsportler und Adrenalinjunkies: Rafting, Paddeln, Klettern, Wandern, Skifahren, Wellenreiten. Museen von Weltrang und architektonische Meisterwerke. Weltberühmte Spots vom Eiffelturm bis zum Mont Saint Michel. Die Stadt der Liebe. Kultur und Lebensart. Wein, Käse, Crèpes, Muscheln.... 

Dazu kommt: Die Infrastruktur zum Reisen ist super, vor allem mit dem Wohnmobil. Und, für uns wichtig, wir empfinden Frankreich als sehr kinderfreundlich, auch kinderreiche Familien scheinen in Frankreich keine "Exoten" zu sein (wie etwa in Italien), sondern einfach herrlich normal.

 

Da unsere Reise-Highlights von Frankreich nicht ansatzweise in einen Blogpost passen (dabei haben wir vielen von Frankreich noch gar nicht bereist!), kommen hier unsere Top Spots für Südfrankreich: von der Côte d'Azur, die Provence bis ins Languedoc, rund um die Mittelmeerküste.

Unsere Highlights Südfrankreich / Mittelmeer

Lavendelfelder in der Provence

Etwas, was schon länger auf meiner Liste stand. Und erst beim dritten Mal in Frankreich hat es nun endlich geklappt. Das Frankreich Klischee überhaupt: Die Lavendelfelder der Provence. So gerne wollte ich sie sehen. Obwohl man doch gefühlt schon 1000 Bilder davon gesehen hat. Und als es nun endlich mal "live" geklappt hat, waren wir total geflasht. Lila Blüten, soweit das Auge reicht, das Erlebnis kann kein Foto ersetzen. Aber was einen total umhaut ist der Geruch. Ich hätte stundenlang in diesen Feldern stehen können und einfach nur genießen. Und für den Rest meines Lebens werde ich beim Duft von Lavendel an diese Felder und unseren wunderbaren Sommer in Frankreich denken. 

TIPP: Die Zeit der Lavendelblüte ist kurz! Die Blüte beginnt ca. Mitte Juni, meist wird Mitte Juli dann schon wieder geerntet. Danach ist der Zauber vorbei. 

Wir waren in der Nähe von Sainte-Croix-du-Verdon (in der Nähe der Verdon Schlucht), dort wird viel Lavendel angebaut. Wir haben auch auf einer Lavendelfarm mit dem Wohnmobil übernachtet (über France Passion), "La Maison du Lavandin". Es gibt natürlich auch anderswo tolle Lavendelfelder in der Provence, aber hier lässt es sich ideal mit den Gorges du Verdon kombinieren. 

Monaco (und Cote d'Azur)

Mit der Entscheidung, was wir an der Cote d'Azur anschauen wollen, haben wir uns ein bisschen schwer getan. Cannes? Nizza? St. Tropez?

Denn die Côte d'Azur und ihre Orte sind wahrlich kein Paradies für Wohnmobilisten. Wir haben und daher Antibes angeschaut (wunderschön!) und uns fest vorgenommen, beim nächsten Mal noch mehr zu erkunden und dann nicht mit dem Wohnmobil zu kommen. Was wir unbedingt mal sehen wollten, war Monaco. Der zweitkleinste Staat der Welt nach dem Vatikanstaat. Bei Monaco scheiden sich etwas die Geister, denn klar, Monaco ist relativ zugebaut, ist halt ein Stadtstaat. Wir fanden Monaco aber richtig cool. Vor allem unsere 12-jährigen Jungs (und auch der Papa) waren fasziniert von den vielen, vielen Luxusschlitten, die dort über die Straßen röhren. Ferraris, Lamborghinis, MacLarens usw., die alle den Formel 1 Parcours langcruisen. Dazu die irrsinnigen Mega-Yachten im Hafen (und obwohl in den Häfen der Côte d'Azur auch Yachten liegen: In Monaco sind die nochmal 'ne andere Hausnummer und Preisklasse!). Sehr interessant, sich das mal anzuschauen, hat der ganzen Familie viel Spaß gemacht. Die Altstadt oben auf dem Hügel mit dem Fürstenpalais ist dazu dann im Kontrast richtig pittoresk und hinten an der Hafenmauer kann man von einer "Badetribüne" ins Meer hüpfen. Ein toller Ausflug.

TIPP: Wenn Ihr auch mit dem Wohnmobil unterwegs sein solltet, kann man in Monaco super parken: Parking Fontvieille, sehr zentral und gar nicht weit von Altstadt und Hafen. Von dort kann man Monaco super zu Fuß erkunden. Die Plätze sind begrenzt, man kann (und sollte) wohl vorher reservieren. Wir hatten spontan Glück, es war "dank Corona" sehr leer. Alleine schon die Anfahrt nach unten in die Stadt ist ein Erlebnis durch die Straßenführung und die vielen Tunnel. 

Gorges du Verdon

Die Gorges du Verdon, eine der tiefsten Schluchten Europas, ist wirklich sehr sehr sehenswert. Es gibt eine tolle Panoramastraße mit super Aussichtspunkten, um die Schlucht eindrucksvoll von oben zu genießen. Und natürlich muss man auch unbedingt aufs Wasser: Ob mit dem Kajak / Kanu, beim Canyoning  und Rafting, mit dem Elektroboot oder mit dem Tretboot, es ist wirklich für alle was dabei. Mark hat mit den großen Jungs Rafting gemacht, das ist mit Kleinkindern natürlich noch nichts. Aber die Tretboot-Fahrt direkt in die Schlucht war dafür für die ganze Familie toll: Die Kleinen fanden die Bootsfahrt toll, die Großen vor allem das Springen von den hohen Klippen in der Schlucht. 

TIPP: Der Ort für alle Adrenalinjunkies ist Castellane: Rafting, Canyoning, Tubing... Es gibt viele Anbieter vor Ort, die im Wesentlichen das Gleiche anbieten, da kann man nicht viel falsch machen. Auch sonst lohnt der Ort einen Stopp, wirklich sehr hübsch und eine tolle Atmosphäre. Wir sind dann auf der nördlichen Panoramastraße (D952) von Castellane zum Lac de Sainte Croix gefahren, die Ausblicke sind toll. Unbedingt machen! Bester Ausgangspunkt, um in den Eingang der Schlucht zu fahren, ist dann Moustiers-Sainte-Marie, hier könnt Ihr Tretboote, Elektroboote und vieles mehr mieten, um in den sehr eindrucksvollen Eingang der Schlucht zu fahren. 

Saintes Maries de La Mer / Camargue

Flamingos? Salzlagunen? Ich denke dabei zuerst mal an die Anden. Zumindest denken die meisten nicht an Europa. 

Aber Schwärme von Flamingo, Salzlagunen, dazu noch Wildpferde und viele andere Vogelarten findet Ihr in der Camargue in Südfrankreich. Und dazu noch tolle Strände am Mittelmeer und herrliches Wetter im Sommer. Während einige Orte in der Gegend uns nicht so gefallen haben (Le Grau du Roi z.B.), fanden wir Saintes Maries de la Mer sehr charmant. Der Strand ist schön, im süßen kleinen Ort gibt es viele Restaurants und ein paar Geschäfte. Und, für die Kids ganz wichtig: Eine kleine Spielhalle mit diesen Geldschiebeautomaten (lieben die Großen) und einen kleinen Mini-Jahrmarkt für die Kleinen mit Karussell, Mattenrutsche, Trampolin. :) Der Ort ist, wie viele andere Orte an der Küste auch, sehr touristisch (auch im Corona Sommer 2020). Dabei aber trotzdem sehr charmant.

TIPP: Wir haben auf dem Stellplatz Plage Ouest gestanden für 10 EUR pro Nacht in der Hochsaison, direkt am Strand hinter den Dünen. Zu Fuß in den Ort eine Viertelstunde.

Pont du Gard

Das römische Aquädukt Pont du Gard, zwischen Nimes und Avignon. Wirklich groß, wirklich beeindruckend und auch nach 2000 Jahren noch erstaunlich gut erhalten. Und natürlich Weltkulturerbe der UNESCO. Geschichtsunterricht zum Anfassen. Und falls Euch das Bauwerk irgendwie bekannt vorkommt: Schaut mal auf den 5 Euro Schein. ;) Generell gibt es in der Provence wie überhaupt in Südfrankreich noch viele gut erhaltene römische Bauwerke.

TIPP: Die Pont du Gard lässt sich auch vom Kanu aus bestaunen. Wir haben das zwar nicht gemacht, da wir noch Blasen an den Händen von unserem Tarn-Trip hatten, aber für einen kurzen Trip (ca. 2 Stunden) kann man ab Collias mit dem Kanu zur Pont du Gard paddeln. Falls Ihr bei warmen Temperaturen mit dem Auto direkt zur Pont du Gard fahrt: Nehmt Badesachen mit (und evtl. auch eine Decke zum sitzen)! Vor, nach und während der Besichtigung kann man sich nämlich in der Gardon herrlich abkühlen und ein bisschen am Ufer entspannen. 

Gorges du Tarn

Noch eine tolle Schlucht. Nicht so tief, wie die Verdon Schlucht, aber sicherlich ebenso sehenswert. Und, was für die Kanu-Freunde interessant ist: Definiv besser zu "bepaddeln". Während in der Verdon Schlucht nur vergleichsweise kurze Teilstücke mit dem Kanu befahrbar sind, kann man auf in den Gorges du Tarn auch Mehrtagetouren machen. Wir haben zwei fantastische Tage auf der Tarn verbracht. Abends mit Schwielen an den Händen, aber einem Grinsen auf dem Gesicht.

TIPP: Wir haben auf einem Campingplatz in der Nähe von Sainte-Enimie übernachtet, der Ort eignet sich perfekt als Ausgangspunkt. Es gibt mehrere Kanu Anbieter im Ort. Wir haben aber den Anbieter direkt auf dem Campingplatz gewählt. Am ersten Tag wurden wir mit den Kanus flussaufwärts gebracht und sind dann bis zum Campingplatz gepaddelt. Am zweiten Tag ging es dann ab dem Campingplatz flussabwärts.

Carcassonne

Ein unbedingtes MUSS, wenn man in Südfrankreich unterwegs ist! Die beeindruckende Festungsstadt hat ihre Wurzeln schon in der gallorömischen Zeit, die meisten Gebäude und Anlagen sind aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Die Festung ist natürlich - wie sollte es anders sein - Weltkulturerbe. Das muss man wirklich gesehen haben - SEN-SA-TIO-NELL

Gleichzeitig ist Carcassonne eine der meistbesuchten touristischen Sehenswürdigkeiten in Frankreich. Täglich werden Busladungen an Touristen in die Stadt gefahren. Aber, das haben Busladungen ja so an sich, die fahren dann auch spätestens am Nachmittag wieder ab. :) Wir waren erst am späten Nachmittag in Carcassone (und nicht im leeren Corona-Sommer 2020) und es war echt entspannt. Die großen Touristenmassen waren schon wieder weg und es wurde immer leerer. Und als es abends langsam dunkel wurde und die Gassen herrlich beleuchtet wurden, konnte man sich fast zurück ins Mittelalter träumen. Und für Kids ist dieses Mittelalter-Burg-Feeling natürlich auch super.

Also, unser TIPP: Unbedingt erst am späten Nachmittag kommen und bis in den Abend hinein bleiben. 

Strände

Hm, ehrlich gesagt sind die Strände nicht so ein richtiges Highlight, denn wir finden die Strände an der französischen Atlantikküste viel schöner als am Mittelmeer. :) Am Mittelmeer ist es an einigen Abschnitten eher grobkörnig / steinig (z.B. an einigen Stränden der Côte d'Azur), z.T. sind die Strände auch recht zugebaut.

Aber natürlich gehört Baden und Strand dazu in Südfrankreich und das Mittelmeer ist ja auch herrlich warm (und gerade für Kleinkinder daher viel schöner zum Plantschen).

Hier also unsere Strandempfehlungen: Neben Saintes Maries de la Mer (siehe oben) ist auch der Strand L'Espelette zwischen der Camargue und Marseille sehr schön. Weiter Richtung Westen im Languedoc ist unser Favorit Serignan Plage, dort sind einige Campingplätze und ansonsten nicht wirklich viel, der Strand ist also komplett unverbaut. 


Für die Reiseplanung: *



Routenvorschlag

Wir haben die oben genannten Highlights tatsächlich im Laufe von 2 verschiedenen Reisen entdeckt. Einmal sind wir über die Atlantikküste und die Pyrenäen durch das Languedoc bis kurz vor die Provence. Und beim zweiten Mal sind wir die ganze Mittelmeer-Küste entlang (haben dann aber einige uns schon bekannte Spots ausgelassen) und weiter bis Spanien (Barcelona & Valencia). Bei diesen wirklich großen Touren waren wir jeweils 4 Wochen unterwegs.

Aber auch mit weniger Zeit kann man traumhafte Routen durch Südfrankreich machen.

Die große Südfrankreich Route:

Natürlich bietet sich ein Trip von Ost nach West an (oder von West nach Ost). Das ist dann schon eine ganz schöne Tour (s.u.), dafür sollten am besten 3 Wochen veranschlagt werden.

Wenn Ihr weniger Zeit habt oder für die Anreise mit dem eigenen Fahrzeug noch gemütlich Zeit einplanen wollt, würde ich empfehlen, die Highlights lieber auf 2 (oder mehr ;) ) Reisen aufzuteilen. Z.B.:

Route Südosten:

Von Monaco über die Côte d' Azur zur Verdon-Schlucht und die Provence entdecken ist schon eine fantastische und vollgepackte Tour. Optional bei genug Zeit: Badestopp in der Camargue, den Pont du Gard anschauen und dann über so tolle Städte wie Arles oder Orange wieder nach Hause.  

Route Südwesten:

Je nach Zeitfenster: entweder zuerst in die Camargue an den Strand und dann bis zur Pont du Gard oder von Norden kommend direkt nach Sainte Enimie an die Tarn und dort mit ein paar Tagen im Kanu starten. Von dort dann südwestlich weiter an die Küste, z.B. Serignan Plage (unbedingt über die Brücke Viaduc de Milleau fahren!). Von dort dann weiter nach Carcassone und dann bietet sich bei genug Zeit noch ein Abstecher in die Pyrenäen an oder über Toulouse wieder. 

 

Anfahrt

Für uns als Hamburger ist Südfrankreich nicht gerade "umme Ecke", weshalb wir natürlich immer Zwischenstopps machen. Für Stopps in Frankreich lohnt sich in jedem Fall das Elsass (total entzückend!) und auf dem Weg in den Südwesten Frankreichs (oder auf dem Rückweg) kann ein Stopp in Paris eingebaut werden, je nachdem, wo Ihr wohnt. Für unsere Jungs war Paris ein absolutes Highlight. 


Oder Ihr kombiniert ganz anders. Oder Ihr kommt, so wie wir, immer wieder und wieder. So oder so, Frankreich ist in jedem Fall viel mehr als eine Reise wert. Und unsere Highlights für die südliche Atlantikküste und die Pyrenäen folgen hier bald. 

Und bis dahin findet Ihr hier noch mehr zu unseren Frankreich Trips:

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Kommentare: 2
  • #1

    Ilona (Dienstag, 18 August 2020 13:22)

    Ich war letztes Jahr zum ersten Mal in Südfrankreich - allerdings hab ich mir praktisch genau das angeschaut, was ihr hier im Artikel nicht nennt: die Camargue, Arles, Nîmes und Avignon. Carcassonne hätte ich mir auch gerne angeschaut, aber dafür war die Zeit mit 10 Tagen einfach zu kurz...

    Aber man kann ja noch mal hin ;)

  • #2

    Ilona (Dienstag, 18 August 2020)

    Die Camargue hast du ja doch erwähnt... ging mir irgendwie durch die Lappen :D