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Eurotour2018 1 - Elsass

6 Wochen Sommerferien, mit dem Wohnmobil durch Westeuropa, das ist der Plan. Was wir dabei erleben, berichten wir natürlich auf flipflopblog. Einen würdigen Auftakt unseres Roadtrips machte unsere Tour durch den märchenhaften Elsass. 

Aber der Reihe nach: Die Reise fing durchwachsen an. Nämlich in unserem bis oben vollgepackten Auto und unseren 4 Kindern an Bord, erwartungsfroh in Hamburg. Nach Fürstenau in Süd-Niedersachsen sollte es gehen. Ging es aber erstmal nicht.

Das Auto sprang nicht an. Telefonate, 2 Stunden Wartezeit auf den ADAC... Wir richteten uns schon gedanklich darauf ein, dass wir es wohl nicht mehr rechtzeitig zur Womo Abholung schaffen würden. Dann doch das Wunder, der ADAC brachte das Auto wieder zum Laufen. Uff... So schafften wir es doch noch bis Fürstenau und konnten das Womo übernehmen, besser spät als nie. 

Das Umpacken hat dann auch noch ewig gedauert, so viel Zeug. Wir hatten echt Bedenken, ob alles ins Womo passt. Der ganze Babykram, zwei Hochstühlchen, Reisebettchen, Klapplaufstall... Und für die Großen das Skateboard, den Fußball, die Bodyboards... 🙈

Schnell noch das Nötigste einkaufen und dann ging es spät zumindest noch bis Iserlohn. Der Start somit später und deutlich anstrengender als geplant, aber Hauptsache, wir waren unterwegs. 😊

Am nächsten Tag ging es dann gen Süden nach Kehl am Rhein, direkt gegenüber von Straßburg. Ein netter Stellplatz ganz nah am Park der zwei Ufer. In der Abendstimmung sind wir dann über die bekannte Freundschaftsbrücke noch einmal zu Fuß nach Frankreich gebummelt. Die Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich, welch ein schöner und symbolischer Auftakt unserer Reise.

Am nächsten Tag ging es von Kehl aus mit der Straßenbahn nach Straßburg. Eine wirklich tolle Altstadt, eine beeindruckende Kathedrale, wunderschöne Häuser... und Touristenmassen. Ohne Ende. Seniorenreisegruppen en Masse. Japaner und Chinesen. Etc... Anstrengend. Trotzdem eine tolle Stadt mit einem ganz tollen Flair. Und gerade abends, wenn die Massen der Tagestouristen wieder weg sind, sicher besonders entzückend. Aber das müssen wir bei unserem nächsten Besuch herausfinden, denn für uns stand abends noch ein spontanes Familientreffen in Kehl mit Marks Schwester und Familie an, die auch mit dem Wohnmobil unterwegs waren. Total nett und die Kids haben sich alle gefreut wie Bolle. 

Am nächsten Tag ging es dann ins Elsass, auf der bekannten elsässischen Weinstraße entlang. Der Elsass ist bekannt für seine entzückenden Orte mit Fachwerkhäusern in Bonbonfarben. Für mittelalterliche Burgen. Und gutes Essen und Wein natürlich. 

Klingt irgendwie nach einem Klischee, ist hier aber die Realität. Es sieht hier wirklich so aus. Und nicht nur an ein paar Stellen, sondern wirklich in jedem Ort. Keine Ahnung, wie oft ich "entzückend" auf unserer kleinen Elsass Tour gesagt habe. Sehr oft zumindest.

Unser erster Stop war in Obernai. Die Altstadt, umgeben von einer Stadtmauer - Ihr ahnt es - entzückend. Weiter ging es durch lauter niedliche Dörfer, alles Blumen-geschmückt und herausgeputzt. Und überall überbordende Geranien vor den Fenstern der Fachwerkhäuschen. 

Eigentlich wollten wir nachmittags noch bis Riquewihr fahren, aber die alte Burg Chateau du Haut-Koenigbourg trohnte einfach zu verlockend auf ihrem Berg. Also kurzfristig doch eine Schlossbesichtigung. Da es schon später am Nachmittag war, waren die Reisebusse schon wieder weg und es war nicht mehr voll. Herrlich. Ein grandioser Abstecher. Die Mittelalterburg ist sehr gut erhalten und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Kaiser Wilhelm II. aufwendig restauriert. Wir waren sehr begeistert und besonders die Jungs waren komplett fasziniert.

Eher zufällig fanden wir dann im nächsten Ort Bergheim (Stadtmauer mit alten Toren, bunte Fachwerkhäuser, entzückend) einen Stellplatz für die Nacht. Umgeben von Weinfeldern. Mit heißer Dusche. Und beim Winzer um die Ecke gab es noch Cremant und Wein zu kaufen. Camperherz, was willst Du mehr? 


Eigentlich dachten wir, wir düsen einen Tag die Route des Vins lang, aber es war einfach so, na ja, entzückend, es musste noch ein Tag mehr sein. Und genau das ist es ja, was wir am Womo Urlaub so lieben. Die Freiheit, einfach spontan dort zu bleiben, wo es einem gefällt. Also bummelten wir vormittags durch Riquhewihr, bei so vielen märchenhaften Orten im Elsass sicher einer der schönsten. Wie eine Kulisse in einem Disney Film. Aber real.


Nach Kaffee und Crêpes ging es dann weiter nach Colmar, Endpunkt der Route des Vins und gleichzeitig ihre größte Stadt. Auch hier dieses wunderbare Stadtbild. Und natürlich ist Colmar ebenso wie die ganze Route des Vins sehr touristisch. Aber gleichzeitig ist Colmar auch eine normale Kleinstadt mit netten Geschäften und Restaurants, die nicht nur auf Touris ausgerichtet sind und dem Flair einer sehr lebenswerten Stadt. Ecken wie Petite Venise sind zwar eher wieder Touri-Kulisse, aber auch zurecht. Zu schön. Am nächsten Morgen haben wir dann noch einen Stop bei der Freiheitsstatue in Colmar gemacht.

Freiheitsstatue? Ja, zumindest eine 12 Meter hohe Replik der New Yorker Version, deren Schöpfer aus Colmar stammt. Die Statue steht etwas lieblos auf einer Verkehrsinsel am Flughafen, aber einen kleinen Foto Stop ist sie auf jeden Fall wert. 

Unser Fazit vom Elsass: Wir haben uns ein bisschen verliebt. Bestimmt auch sehr, sehr nett ohne Kinder. Schick essen gehen und Weinproben machen. Ob mit oder ohne Kinder, wir müssen dort sicher nochmal hin. Um es kurz zu fassen: es war einfach entzückend.


Und sonst noch? Allez les bleus! Mark hat mit den Jungs in einer Bar das WM-Halbfinale gegen Belgien geschaut, ich musste leider bei den Babys bleiben. Bombenstimmung und sogar in dem kleinen Ort, in dem wir übernachtet haben, gab es ordentlich Gehupe und Feuerwerk. Wir freuen uns auf das Finale am Sonntag. Anstoss ist ja zum Glück schon um 17 Uhr, so dass wir alle zusammen gucken können. Mal sehen, vielleicht machen wir ja Urlaub beim Weltmeister. 😊


A bientot! 


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Kommentare: 1
  • #1

    Christa Nitze (Samstag, 14 Juli 2018 14:38)

    Toll Dein Bericht. Wir waren vor vielen Jahren mit Ulli im Elsass. Ich fand es auch entzückend. Weiterhin viel Freude.