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Fernreisen in den Sommerferien 5 - Kolumbien und Westaustralien

Fernweh und Schulpflicht, geht das zusammen? Na, klar!

Dies beweisen wir in unserer Reihe Fernreisen in den Sommerferien. Um Euch auf Jahre mit tollen Reiseideen zu versorgen, verraten Euch hier wieder zwei Familien-Reiseblogger ihre liebsten Fernreiseziele für die Sommerferien.  

Diesmal sind zwei sooo coole Ziele dabei, dass man sich kaum entscheiden kann, wo es zuerst hingehen soll: Kolumbien und Westaustralien.

Zwei Ziele, bei denen bei mir das Fernweh ordentlich kribbelt... Daher habe ich mich sehr gefreut, dass ich zwei Reiseblogger-Familien mit meinen Fragen löchern durfte: Ellen von Patotra berichtet über ihre fantastische Kolumbien-Rundreise und Linda von Jack & Leilah hat mich überhaupt erst darauf gebracht, dass man Australien auch ganz wunderbar in den langen europäischen Sommerferien bereisen kann (Wusstet Ihr das?).

Kolumbien

Ein halbes Jahrhundert lang hat die politische und gesellschaftliche Situation die Nachrichten über Kolumbien dominiert. Guerillakämpfe, Drogenkrieg... Als verlockendes Ziel für Familien war Kolumbien daher nicht auf der Liste.

Seit der Unterzeichnung eines Friedensabkommens in 2016 befindet sich Kolumbien in einer Umbruchphase. Und nein, auch heute ist nicht alles eitel Sonnenschein in Kolumbien. Politische Auseinandersetzungen gibt es nach wie vor, auch in Form von Demonstationen, Streiks und Protesten, die sich aber nicht gegen Touristen richten. Die Lage sollte man aktuell im Blick behalten und auch einige Regionen wegen des Drogenanbaus / -schmuggels meiden.

Gleichzeitig boomt der Tourismus in Kolumbien in den letzten Jahren ungemein. Absolut zurecht, Kolumbien hat unglaublich viel zu bieten, von Karibikküste über Kolonialstädte, Regenwälder bis zu den Bergen der Anden findet sich eine extreme Vielfalt. Und dabei ist Kolumbien aufgrund seiner Vergangenheit (noch) nicht so überlaufen wie viele andere Länder in der Region. Das wird sich sicher in den nächsten Jahren ändern. Zeit also, Kolumbien jetzt noch zu erkunden.

Ein Ziel mit ein wenig Abenteuer-Touch, perfekt für Entdeckerfamilien!

Ellen von Patotra hat eine grandiose Rundreise mit ihren Kids im Land unternommen, die wahrlich Lust auf mehr macht!

1. Bei Kolumbien denken viele aufgrund der Nachrichten aus der Vergangenheit eher an Guerilla Kämpfe und eine angespannte Sicherheitslage. Wie habt Ihr das vor Ort empfunden?

Patotra: "Wir haben uns vor Ort sehr sicher gefühlt. Aber es gibt Gegenden, die man unbedingt meiden sollte und natürlich sollte man eine gesunde Vorsicht walten lassen. Wichtig ist, dass man sich vorab und auch vor Ort erkundigt.

Wir sind kein einziges Mal in eine brenzlige Lage geraten. Ganz im Gegenteil. Wir

haben die Kolumbianer als sehr liebenswürdig und hilfsbereit empfunden."

2. Das liebe Geld…: Wie sind die Reisekosten in Kolumbien? Eher hoch, eher niedrig? Was habt Ihr so im Schnitt pro Übernachtung bezahlt, was kostet das Essen?

Patotra: "Die Anreise stellt hierbei wohl die größte Summe dar. Die Lebenshaltungskosten vor Ort liegen deutlich unter unseren. Aber natürlich kommt das auf die Ansprüche an. Es gibt in Kolumbien sowohl sehr günstige Hostels, als auch Hotels der Luxusklasse. Da variieren die Preise sehr. Daher kann man hier keine allgemeingültigen Zahlen nennen. Günstiger als in Deutschland ist es aber allemal. Das gilt auch für das Essen.

Zudem sind die öffentlichen Verkehrsmittel äußerst günstig."

 

3. Ihr habt eine Rundreise im Land gemacht. Wie seid Ihr gereist, Mietwagen, öffentliche Verkehrsmittel….? Ist es generell einfach in Kolumbien reisen?

Patotra:  "Wir hatten einen Guide und einen Fahrer, um das Land wirklich richtig kennen zu lernen. So haben wir viele Hintergrundinformationen erhalten, die ich als wichtig betrachte. Längere Strecken haben wir mit dem Flugzeug zurückgelegt. Grundsätzlich ist es aber einfach sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen. Das Busnetz in Kolumbien ist sehr gut ausgebaut."

4. Kolumbien hat ja ganz unterschiedliche Klimazonen an den Küsten, in den Bergen und im Dschungel. Wie war das Wetter? Fandet Ihr die Sommerferien klimatisch eine gute Reisezeit?

Patotra: " Wir fanden den Sommer ideal. Wir hatten fast durchgehend gutes Wetter. In Bogota war es gemäßigt warm. In Cartagena an der Karibikküste war es hingegen schon recht heiß, aber gut auszuhalten."

 

5. Kolumbien ist unglaublich vielfältig. Was war für Deine Kids das Highlight? Und was war hat Dir persönlich am besten gefallen?

Patotra: " Das können wir gar nicht pauschal beantworten, da man die verschiedenen Gegenden nicht vergleichen kann.

Die Kinder waren hauptsächlich von den netten Menschen begeistert – und wir eigentlich auch. Zu den berührendsten Erlebnissen zählte ein Besuch in einer

Kindertagesschule in einem Armenviertel außerhalb von Cartagena.

Hier lagen uns allen strahlende Kinder in den Armen. Ein Erlebnis, dass sich tief in unsere Herzen graviert hat.

Ansonsten war jede Gegend für sich ein Highlight: Der Ausritt mit den Pferden im Valle de Cocora, die Wanderung im Tayrona Nationalpark, Radfahren in der Gegend um Villa de Leyva, ein Ausflug in die ehemaligen Brennpunkte in Medellín.... Ich könnte noch lange fortfahren. Kolumbien ist tatsächlich unglaublich vielfältig!

Da unsere Rundreise sehr intensiv war, haben wir es sehr genossen am Schluss noch ein paar Tage auf einer ganz kleinen Karibikinsel, der Isla Mucura zu verbringen. Die Insel ist schon fast kitschig schön und das Resort war ein Traum. So hatten wir Zeit, die gesammelten Eindrücke wirken zu lassen." 

Kolumbien ist für mich eines dieser Länder, die in meiner persönlichen Bucket List in der letzten Zeit immer weiter nach oben rutschen. Und - wie Ellen gezeigt hat - ist Kolumbien auch mit Kids super zu bereisen. Was ist, wäre Kolumbien was für Euch?

Dann stöbert unbedingt auf Patotra nach vielen weiteren Tipps und Berichten aus Kolumbien!


Mehr Lesefutter zu Kolumbien:*


Westaustralien

Ich kenne viele Leute, für die Australien ein absolutes Traum-Reiseziel ist. Zurecht, auch wir haben die Ostküste mit Begeisterung bereist. Und ich kenne fast ebenso viele Leute, die meinen, in den normalen Schulferien könne man Australien leider nicht bereisen (und so bleibt es erstmal ein Traum...). Da in unseren langen Sommerferien, in denen sich so ein langer Flug lohnen könnte, in Australien halt Winter ist.

Dann jetzt DIE gute Nachricht, für alle die von Australien träumen: In Westaustralien ist unser Sommer die beste Reisezeit! Also, handelt beim Chef ein bisschen längeren Urlaub (5 oder 6 Wochen, dann ist sogar noch Zeit für einen Stopover!) für die Sommerferien raus, verbratet endlich mal Eure Überstunden und verwirklicht Euren Traum: Auf nach Australien!

Linda von Jack & Leilah berichtet hier im Interview (und natürlich auf ihrem Blog) von einem fantastischen Roadtrip durch Westaustralien: 

1. Vielleicht magst Du uns erstmal ein paar praktische Eckdaten zu Eurem Trip an die australische Westküste geben: In welchen Monaten wart Ihr unterwegs und wie lange? Wie waren Eure Flugverbindungen, ein Gabelflug? Habt Ihr einen längeren Stopover gemacht? Wie alt waren Eure Kids bei der Reise?

Jack & Leilah: "Die Strecke von Darwin nach Perth war Teil unserer Weltreise 2015. Wir sind eigentlich in Cairns gestartet, etwas nach Süden und dann quer durchs Outback Queenslands bis ins Zentrum gefahren und von dort dann auch noch zum eigentlichen Start der Westtour in Darwin. Die Reise von Darwin nach Perth hat rund 5 Wochen gedauert und unterwegs waren wir in unseren Sommerferien-Monaten Juli und August. Zu den Flugverbindungen kann ich nicht viel sagen, da wir ursprünglich von den Cook Islands via Sydney nach Cairns geflogen sind. Das Fahrzeug haben wir in Perth abgegeben und sind von dort dann weiter nach Bali geflogen. Darwin und Perth wird aber von vielen Fluggesellschaften angeflogen.

Unsere Stopover dauern jeweils mindestens 4 Nächte oder wir ziehen die ganze

Reise in einem Stück durch. Die Kinder waren damals übrigens 3,5 und 5,5 Jahre

alt. "

 

2. In Australien ist natürlich im europäischen Sommer entsprechend Winter. Daher die obligatorische Frage nach dem Wetter: Wie ist das Klima zu der Jahreszeit an der Westküste? Wie warm ist es, kann man baden?

Jack & Leilah: "Das Wetter in unseren Sommermonaten ist eigentlich perfekt. Wir hatten keinen einzigen Tag Regen und die Temperaturen sind für australische Verhältnisse angenehm warm. Unterhalb von Broome können die Nächte aber dann auch empfindlich kalt werden."    

3. Das liebe Geld: Generell ist Australien definitiv kein günstiges Reiseziel. Ihr wart im Wesentlichen mit dem Wohnmobil unterwegs. Ist die Wohnmobilmiete im Sommer günstiger? Oder haben die Campgrounds Nebensaison-Preise? Habt Ihr sonstige Spar-Tipps? 

Jack & Leilah: "Dank des günstigen Wechselkurses ist Australien nicht mehr ganz so teuer. Die Westaustralien-Route hat im australischen Winter und somit während unserem Sommer Hauptsaison. Entsprechend wirkt sich dies auch auf die Mieten und Campingplätze aus. Grundsätzlich ist die Westküste aber noch viel weniger touristisch, weshalb auch die Preise noch nicht ganz so hoch sind, wie im Osten. Benzin ist aufgrund der teilweise großen Abgeschiedenheit teilweise teurer, dafür kann man aber sehr günstig und teilweise auch gratis auf den Campingplätzen in den Nationalparks übernachten."

 

4. Wie voll war es im australischen Winter vor Ort? War alles eher leer, da die Australier selbst keine Ferien haben? Oder musste man Campgrounds trotzdem vorbuchen? 

Jack & Leilah: "Wie gesagt ist im Westen von Mai bis Oktober Hauptreisezeit. Gerade Australier im Ruhestand nutzen die australischen Wintermonate zum Reisen, gerade auch, weil dann keine Schulferien sind. Entsprechend trifft man überall Reisende an.

Voll ist es meiner Meinung nach aber überhaupt nicht. Wir waren ja mit einem 4x4 Fahrzeug unterwegs und haben darum hauptsächlich in Nationalparks übernachtet. In größeren Städten wie Broome und Esperance empfiehlt es sich aber durchaus, die Campingplätze zu reservieren."

 

5. Was war Euer persönliches Highlight? Und was hat den Kids am besten gefallen?

Jack & Leilah: "Unser persönliches Highlight waren die einsamen Nächte im Outback, wo wir vor lauter fotografieren der Milchstraße fast keinen Schlaf fanden. Den Kindern hat es im Litchfield Nationalpark am besten gefallen. Dort gibt es viele Bademöglichkeiten, um sich nach dem Wandern abzukühlen." 

Wenn Ihr noch mehr Lust auf Australien habt (bestimmt, oder?), findet Ihr bei Jack & Leilah auch Infos über ihre Tour durch das Herz Australiens von Alice Springs nach Darwin und weitere Tipps & Infos zum Reisen vor Ort. Und dann geht's los mit der Reiseplanung!


Mehr Informationen gefällig? Unsere Reiseführer-Empfehlungen: *


Dankeschön an: 



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