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Eurotour2018 7 – Salamanca und Nordspanien retour

Vier Stationen in vier unterschiedlichen Regionen Spaniens: durch Kastilien-Leon, Asturien, Kantabrien und unser geliebtes Baskenland ging es von Portugal aus wieder zurück gen Osten. 

Ihr erinnert Euch? Wir wollten vor der sich ankündigenden großen Hitzewelle in Portugal fliehen, die dann im Übrigen kurz nach unserer Abfahrt wirklich sämtliche Hitzerekorde übertraf mit Temperaturen von bis zu 45 Grad. Das hätten wir niemals im Womo ausgehalten. Aber um vor der Hitze zu fliehen, mussten wir einmal quer durch sie durch. In Kastilien-Leon enterten wir Spanien wieder und die Temperaturanzeige im Auto kletterte unaufhaltsam in der kastilischen Nachmittagshitze. 42 Grad. Uff. Aber wir fuhren weiter, dank Klimaanlage war es im Womo halbwegs erträglich. 

Abends um 18 Uhr erreichten wir Salamanca. Bei 38 Grad. Wegen der Hitze hatten wir überlegt, ob wir die Stadt wirklich anschauen wollen. Ehrlich gesagt hatten wir vorher noch nie von Salamanca gehört. In unserem Lonely Planet Reiseführer sind wir drüber gestolpert, da die Stadt und ihre Architektur unter den Top 18 Reisezielen von ganz Spanien aufgeführt war. Da es nun perfekt auf dem Weg lag, mussten wir also hin. Und jeder einzelne Schweißtropfen bei der Hitze hat sich gelohnt. Diese Stadt ist wirklich unglaublich schön. Unglaublich. Extrem gepflegt, die wunderschönen Gebäude der Altstadt top gepflegt und strahlen geradezu. Was für ein Unterschied z. B. zum portugiesischen Coimbra. 

Salamanca hat gleich zwei Kathedralen, eine 800 Jahre alte Universität Jahrhunderte alten Universitätsgebäuden und Klosterschulen, und laut Lonely Planet (und sicher auch nach Meinung einiger anderer) den schönsten Platz Spaniens. Sehr beeindruckend. Um 18 Uhr war immer noch Siesta bei der Hitze, aber so langsam erwachte die Stadt zum Leben. Salamanca hat extrem viele Angebote für Spanischkurse, weshalb in der Stadt am Abend eine tolle lebendige Mischung aus Einheimischen, Touristen und sehr vielen internationalen Sprachstudenten war. 

Wir bummelten durch die Straßen, aßen ein leckeres 3 Gänge Menü, bummelten wieder und versackten noch bis 1 Uhr nachts Wein trinkend im Straßencafé. Es war eh zu heiß zum Schlafen, aber wir konnten uns auch nur schwer von dieser Stadt trennen. 

Wahrscheinlich wären wir normalerweise nie auf die Idee gekommen, nach Salamanca zu fahren. Das ist das Großartige am spontanen Reisen mit dem Womo, dass sich dann so tolle Ziele entdecken lassen, die sich eher zufällig in die Route einschleichen. Um Unterkünfte muss man sich ja keine Gedanken machen und man schaut dann, was Interessantes auf dem Weg liegt. Sollte Salamanca jemals bei Euch – zufällig oder absichtlich – auf dem Weg liegen, unbedingt hin!

Nun aber wirklich weg von der Hitze, am nächsten Tag ging es nach Asturien, wo wir bei angenehmen 27 Grad in der Nähe von Gijon einen Strand in unserer App ausgeguckt hatten. Aber in Asturien ist nicht so oft so herrliches Wetter und der Strandparkplatz platzte am Freitag Nachmittag aus allen Nähten. Leicht bis Mittel genervt kurvten wir die Strecke also wieder zurück und nach Gijon, dann musste es halt der Stadtstrand sein. Ärgerlich. Aber Gijon entpuppte sich auf den ersten Blick als überraschend nett, eine tolle Parkanlage und ein schöner, wenn natürlich auch knüppelvoller Strand. 

Abends sind wir dann zurück zur Playa de Rodiles, wo wir ja eigentlich hin wollten. Der lange breite leicht geschwungene Strand, mit Felsen zu beiden Seiten und hinten wunderbarerweise komplett unverbaut (Naturschutzgebiet) : ein wirklich traumhafter Strand, der uns optisch an unseren absoluten Lieblingsstrand Hanalei auf Kauai erinnerte. Nur viel mehr Menschen hier. Abends konnten wir dann prima auf dem Strandparkplatz parken und blieben dann auch gleich 3 Nächte. Hier war der Atlantik ja auch wieder herrlich warm im Gegensatz zu Portugal. 


Weiter ging es dann nach Santander in Kantabrien, ein bisschen Strand und ein bisschen Stadt sollte es sein. Also erstmal an den Stadtstrand, das war easy, dann wollten wir abends vom Stellplatz in die Stadt bummeln. Wobei uns vorher nicht klar war, dass Santander soooo hügelig ist. Mit dem Zwillings-Kinderwagen eine Tortur. Es gibt einige Rolltreppen in Santander, um die steilen Straßen hochzukommen. Alle, die wir hätten benutzen wollen, waren außer Betrieb. Eine weitere, die sogar funktionierte, war nicht im Stadtplan der Touristeninformation eingetragen, die haben wir erst gesehen, als wir den Berg schon mühsam erklommen hatten. Dann entdeckten wir noch, dass es sogar eine kostenlose Seilbahn gibt. Wie cool! Aber Ihr ahnt es: Wartungsarbeiten. 

Es gibt so Städte, da ist der Wurm drin. Es hatte sich zum Überfluss auch zwischenzeitlich bewölkt. Die Altstadt selber war OK, mehr aber auch nicht, und die Viertel drum herum, durch die wir die Hügel hochstapften, zum Teil wirklich hässlich. So wie uns Salamanca auf Anhieb total begeistert hat, so sind wir mit Santander gar nicht warm geworden. Hm. 

Unsere letzte Station in Spanien sollte dann eine sein, mit der wir mehr als warm geworden sind. Der kleine Ort Lekeitio im Baskenland. ❤️ In diesen Ort habe wir uns wirklich verliebt. Da der eine Stellplatz voll war, entdeckten wir dann auch noch den Parkplatz am Leuchtturm, wo es ein sehr nettes und entspanntes kleines Café gibt. Toll, viel schöner als der andere Parkplatz! 

Das Wetter war aber leider nicht so toll, es fing an zu schütten. Strand und von-der-Hafenmauer-Springen fiel diesmal also leider aus. Dafür saßen wir sehr urig in der Tapas Bar, in der wir schon beim ersten Mal waren, aßen Schinkenbrötchen, Oktopus, Tortillas und Pimentos de Padron und tranken selbstverständlich unseren geliebten Rosado. So kann man jeden Wolkenbruch wunderbar überbrücken. Kaum war es wieder trocken, fand das Leben auch gleich wieder auf den Straßen statt. Ole und Michel spielten dann noch mit den spanischen Jungs Fußball auf dem Dorfplatz, während wir vor den umgebenden Bars unseren Wein tranken, mal wieder für 1,40 Euro das Glas. Am nächsten Morgen dann noch Cortado und Chorizobaguettes im Café am Leuchtturm. Lekeitio war wieder wunderbar. Welch ein stimmungsvoller Abschied von Nordspanien! Viva Espagna y hasta luego! 

Und sonst noch? Noch sind wir unterwegs, aber unsere Eurotour neigt sich dem Ende zu. Wir haben in knapp 6 Wochen Roadtrip tatsächlich keinen einzigen Campingplatz angesteuert. Eigentlich hatten wir uns darauf eingerichtet, öfter mal einen Campingplatz ansteuern zu müssen als vor 2 Jahren. Jetzt mit noch 2 Babys extra an Bord. Aber siehe da, das Gegenteil ist der Fall. Während wir vor 2 Jahren in 4 Wochen zumindest auf einer Handvoll Campingplätze waren, waren wir diesmal in 6 Wochen auf keinem einzigen. Zero. Nada. Das ist sicher unserem Reisebudget gut bekommen. Es waren viele kostenlose Stellplätze bzw. irgendwelche Parkplätze dabei und selbst die kostenpflichtigen kosten ja nicht mehr als 10 - 15 Euro. Oder weniger. Campingplätze in der Hochsaison sind dagegen echt teuer (wenn man denn überhaupt spontan einen Platz findet), zumal man für die Kids, zumindest die Großen, immer noch ordentlich extra bezahlt. Die 40 Euro haben wir uns lieber gespart und sind dafür oft und gerne essen gegangen. 😋

Wir hatten Womo Urlaub mit 4 Kids ja schon in Südafrika getestet, wobei man dort aus Sicherheitsgründen einfach nicht so flexibel ist. Dass das natürlich in Europa einfacher ist, wussten wir. Aber dass es soooo easy sein würde, das hätten wir nicht geglaubt. Die Babys haben aber alles auch ganz toll mitgemacht, selbst längere Reisetage. Reisen in Europa ist schlichtweg großartig! 


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